Eine Geschichte der Socken
Socken werden schon seit langer Zeit verwendet, um Füße warm zu halten – Experten zufolge nutzten die Menschen bereits in der Steinzeit Socken, um ihre Füße zu wärmen. Diese „Socken“ bestanden im Wesentlichen aus Tierhäuten, die um die Knöchel gebunden wurden und kaum Ähnlichkeit mit den Luxussocken hatten, die wir heute kennen.
Die erste Verwendung gewebter Socken dürfte etwa im 8. Jahrhundert v. Chr. aufgetaucht sein, als ein griechischer Dichter in seinen Schriften Socken (sogenannte Piloi) erwähnte, die aus verfilzten Tierhaaren hergestellt wurden.
Die frühen Römer trugen Lederstücke oder eine Art gewebten Stoff, um ihre Füße zu umwickeln. Um das 2. Jahrhundert n. Chr. begannen sie, Socken zu tragen, die über die Füße passten und eher den heutigen Socken ähnelten. Sie wurden Udones genannt und bestanden aus zusammengenähten Stoffstücken.
Die ersten gestrickten Socken wurden in einem ägyptischen Grab aus dem 3. bis 6. Jahrhundert n. Chr. gefunden, während man auf dem europäischen Kontinent Streifen aus Stoff oder Tierhaut um Beine und Füße wickelte (wie Leggings), um sie warm zu halten.
Im Mittelalter wurden die Hosen (Breeches) immer kürzer und enger. Anstelle von Socken wurden hautenge Strümpfe am Unterschenkel getragen, und etwa im 12. Jahrhundert wurden diese Strümpfe auch zum Bedecken der Füße verwendet.
Ende des 15. Jahrhunderts begann man, Kniehosen und Strümpfe zu einem Kleidungsstück zu kombinieren, den sogenannten Strumpfhosen. Diese wurden meist aus Samt, Seide und Wolle gefertigt, wobei jedes Bein oft eine andere Farbe hatte.
Die ersten gestrickten Socken
In Schottland wurden gestrickte Strümpfe bereits im frühen 15. Jahrhundert getragen; etwas später tauchten sie auch in Frankreich auf. 1589 erfand der englische Geistliche William Lee die erste Strickmaschine. Er erfand sie, weil die Frau, die er liebte, ihre ganze Zeit mit Stricken verbrachte. Liebe ist eindeutig der Motor für Innovationen!
Viele der Prinzipien, die Lee zur Entwicklung seiner Strickmaschine verwendete, werden noch heute in modernen Textilmaschinen verwendet. Lee konnte jedoch kein Patent von Königin Elisabeth erhalten, da ihr die grobe Haptik der von seiner Maschine hergestellten Strümpfe nicht gefiel. Als Königin hatte sie Zugang zu den hochwertigsten Seidenstrümpfen aus Spanien, die sich deutlich feiner anfühlten als die Wollstrümpfe, die mit Lees Strickmaschine hergestellt wurden.
Lees Maschine erfreute sich dennoch großer Beliebtheit und wurde ab den 1590er Jahren in ganz Europa regelmäßig zur Herstellung dieser Sockenalternativen eingesetzt, sodass gestrickte Strümpfe zu einem alltäglichen Anblick wurden. In der Schweiz und in Deutschland trug man geschlitzte Überkleider, die die farbigen Strümpfe darunter hervorblitzen ließen.
Spanien spielte im 16. und 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der europäischen Mode. Da Europa zu dieser Zeit reich war, wurden Herrenstrümpfe oft aus schönen spanischen Stoffen gefertigt und mit Stickereien verziert. Auch Damenstrümpfe waren meist mit edlem Schmuck verziert. Erst im späten 17. Jahrhundert begann man, Baumwolle für Strümpfe zu verwenden.
Im 20. Jahrhundert erfreute sich Nylon aufgrund seiner hohen Festigkeit und Elastizität zunehmender Beliebtheit für Strümpfe. Auch Herrenhosen wurden in dieser Zeit wieder länger, und so wurden auch die Herrenstrümpfe kürzer. Schließlich wurde der Begriff „Socke“ für diese kurzen Strümpfe verwendet.
Argyle-Socken waren in den 1920er Jahren bei Männern in Mode, später ließ ihre Beliebtheit jedoch nach und einfachere Farben gewannen an Beliebtheit, wobei ihre Beliebtheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder leicht zunahm.
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